top of page
AutorenbildInes Dobschat

Von der Krebsdiagnose hin zum positiven Perspektivwechsel und zurWeiblichkeitsarbeit

Aktualisiert: 12. März



WIE ALLES BEGANN

„Die Histologie hat ergeben, dass sich auf Ihrem linken Eierstock Krebszellen befinden… leider bösartige.“ Und mit einem Mal, ganz plötzlich und unerwartet, fiel die Welt in sich zusammen. Es war der 30.05.2018. Der Tag an dem ich meine Krebsdiagnose bekam – endometrioides Adenokarzinom des linken Eierstocks. Das Datum brannte sich in mein Gedächtnis ein, wie es wohl bei allen Betroffenen der Fall ist. Nie werde ich den Tag vergessen. Alles, was ich ein paar Momente zuvor als selbstverständlich ansah, war plötzlich über den Haufen geworfen. Absolutes Chaos und noch mehr Ängste und Sorgen. Die Diagnose war ein Zufallsbefund nach einer Bauchspiegelung, die ich zwei Wochen zuvor durchführen ließ, um den seit 4-5 Jahren im raumstehenden Verdacht auf Endometriose abzuklären. Und ja, ich hatte Endometriose. Nur leider blieb es nicht bei dieser Diagnose. Da saß ich nun bei meiner Gynäkologin mit meinen gerade einmal 36 Jahren und hatte die Hiobsbotschaft meines Lebens erhalten. Gleichzeitig war ich unglaublich glücklich, dass ich auf mein Bauchgefühl gehört habe, welches mich dazu brachte, diese lang aufgeschobene Bauchspiegelung endlich durchzuführen. Es hätte viel schlimmer sein können, wie sich dann nach meiner sechsstündigen Totaloperation in der Frauenklink Heidelberg herausstellte. Leitliniengerecht wurden mir beide Eierstöcke, die Gebärmutter, Teile des Bauchfells und diverse Lymphknoten entfernt und ich konnte tumorfrei operiert werden. An der Oberfläche des Dickdarms waren spärliche Tumorinfiltrate abgetragen worden, was mich in meinem Staging leider von FIGO IA hin zu FIGO IIIA hochstufte. Dies wiederum hatte zur Folge, dass ich nicht um eine Chemotherapie herumkam. Wieder brach ein Stück meiner nicht mehr ganz so heilen Welt zusammen, da die Hoffnung doch unglaublich groß war, diese gefürchtete Chemotherapie nicht antreten zu müssen. Darüber hinaus war ich von jetzt auf gleich in meine Menopause katapultiert. Keine Eierstöcke, keine Hormone. Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Ängste begleiteten mich in der ersten Zeit, was den Umgang mit der Diagnose verständlicherweise nicht besser machte. Ich erinnere mich nicht gerne zurück an die Zeit im Krankenhaus und doch begann genau dort meine wunderbare Metamorphose, von der ich nie gedacht hätte, dass ich nun ein Jahr später so stolz und lebensbejahend darauf zurückblicken darf.


DIE BEHANDLUNG

Neben der Operation erhielt ich eine adjuvante Chemotherapie mit insgesamt sechs Zyklen Paclitaxel und Carboplatin mit jeweils 3 Wochen Pause dazwischen. Zuvor erfolgte auf der linken Seite die Portkatheterimplantation in der Medizinischen Klinik in Heidelberg. Am 22.08.2018 war für mich wieder Tag X und ich trat meine erste Chemotherapie an im NCT Heidelberg. In der Tagesklinik wurde zunächst nach den Blutwerten geschaut, ob diese chemotauglich sind. Alle Lichter standen auf grün und es durfte losgehen. Meine Therapie dauerte acht Stunden. Eine sehr lange Zeit, in der ich mir vorstellte wie die rosa Armee einmarschiert und die letzten Krebszellen – sofern noch vorhanden – aus meinem System entsorgt. Mit Ach und Krach überstand ich dann am 04.01.2019 meine sechste und somit letzte Chemotherapie. Den dreiwöchigen Zyklus konnte ich nicht einhalten, da meine Leukozyten nicht hinterherkamen. Mit allerlei Unterstützung und etwas Verzögerung war dann aber der letzte Zyklus geschafft und dieses Gefühl war unglaublich erleichternd und kraftspendend. Nun endlich war es geschafft und ich durfte mich wieder meinem Leben widmen. Und dieses Leben wollte gestaltet werden. Immer an meiner Seite, mein Mann, der mich in allem unterstützt hat und mir während dieser harten Zeit stets den Rücken freihielt. Dafür bin ich ihm unglaublich dankbar. Man darf in solchen Phasen nie unterschätzen, was gerade auch Partner, Familie und Freunde da leisten. Meine Wertschätzung dafür ist nicht in Worte zu fassen, mein Herz wird ganz warm bei diesem Gedanken und meiner Meinung nach leistet genau diese Unterstützung und emotionale Teilhabe einen essentiellen Beitrag für die Genesung. Das Gefühl, nicht alleine mit seinen Ängsten und Sorgen zu sein, darüber zu sprechen, was in einem selbst vor sich geht und natürlich auch beim Partner, spendet Trost und gibt wieder nötiges Vertrauen.



DER PERSPEKTIVWECHSEL

Ich sprach zuvor von der Metamorphose, dem Perspektivwechsel, den mir diese Diagnose brachte. Mich hatte von Beginn an eine Frage meines Psychoonkologen begleitet: „Welchen Nutzen haben Sie von der Krankheit?“ Zu diesem Zeitpunkt wäre ich ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen, aber ich verstand. Mein Leben war nunmehr anders als zuvor, aber es war ein Leben. Und Leben bedeutet Veränderung. Das wollte ich mir lange Zeit nicht eingestehen. Ich war so sehr in meiner Komfortzone verschanzt, dass ich nur noch von Enge, Ängsten und Sorgen kontrolliert wurde. Das zu erkennen, anzunehmen und dann tatsächlich zu ändern, war ein sehr anstrengender und schmerzhafter Prozess für mich. Doch was bin ich glücklich mir alles genau angeschaut zu haben. Ballast aus der Vergangenheit, Erinnerungen, Erwartungen von außen, die permanent auf einen einprasseln. Nein, nein, es war genug. Ich erkannte, dass der Krebs meine Chance und meine „wild card“ war, alles neu zu gestalten, alte Verhaltensmuster in Frage zu stellen und auszusortieren. Welche nutzen mir noch und welche nicht? Ich übernahm wieder Verantwortung für mein eigenes Leben, suchte mir Experten auf den unterschiedlichsten Gebieten, erhielt Shiatsu Massagen, Akupunktur, suchte mir Heilpraktiker sowie Physiotherapeuten und ergänzte die schulmedizinische Therapie und Nachsorge entsprechend meiner Bedürfnisse. Meine Ernährung stellte ich um, mehr Gemüse und Obst, und nahm zusätzlich Vitamine und Mineralstoffe ein – natürlich mit vorangegangen Blutkontrollen. Sogar während der Chemotherapie bewegte ich mich mindestens 30-60 Minuten täglich oder machte leichte Übungen im Fitnessstudio, da mir die Bewegung und die frische Luft guttaten und meinem stetigen Gewichtsabbau entgegenwirkten. Es bestärkte mich, da ich tatsächlich bis heute keine Fatigue habe. Ich weinte, war traurig und wütend, machte mir Luft und lernte dankbar für die kleinen Dinge zu sein. Die Dankbarkeit begleitet mich bis heute und ich bin sehr froh darüber, Krebs möglichst ganzheitlich betrachtet und eben nicht nur auf die schulmedizinische Behandlung vertraut zu haben. Das war für mich der richtige Weg und muss nicht für andere gelten.

 

Doch das war nur die Spitze des Eisbergs. Ich habe so sehr Gefallen daran gefunden, mich mit mir und meinen Bedürfnissen zu beschäftigen, dass ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen kann. Das gehört nun zu mir, zur Ines 2.0. Meine geliebte Ananas habe ich zu meinem positiven Anker gemacht, die ich zu jeder Chemotherapie aß. Jedes Mal, wenn ich nun eine Ananas sehe, kann ich einfach nur lächeln und glücklich sein. Es geht darum, das Leben mit Süße zu versehen, auch wenn es gerade alles andere als süß und schön erscheint. Dieses furchtbare Stigma, welches mit Krebs einhergeht, funktionierte für mich nicht. Hatte ich Todesangst als ich die Diagnose bekam? Absolut! Doch mit der zurückgewonnenen Selbstverantwortung und den unsagbar vielen Stellschrauben, die man drehen kann, kam auch das Urvertrauen Stück für Stück zurück. Mich ärgert der gesellschaftliche fest verankerte Glaube, dass Krebs gleich Tod bedeutet. Mit diesem Thema wird so viel Angst geschürt. Ja, es sterben Menschen an Krebs. Das will ich nicht schönreden. Auch in meiner Familie war das der Fall. Und doch glaube ich, wollte mir die Diagnose genau eines sagen: Kümmere dich mal wieder mehr um dich selbst. Du hast es verdient, dass es dir gut geht. Ich liebe dich, dein Leben!

 

Mein Ziel ist es, anderen (betroffenen) Frauen Mut zu machen und sie auf ihrem Weg zu unterstützen. Denn ich glaube fest daran, dass jede Herausforderung eine Chance birgt – eine Chance, zu wachsen, zu heilen und zu einem Leben voller Freude und Selbstbewusstsein zurückzufinden.


Der Weg zu Weiblichkeit und ganzheitlicher Gesundheit

Diese transformative Erfahrung führte mich zu meiner Berufung. Aus den Trümmern meiner Krankheit erhob sich eine neue Mission: Frauen auf ihrem Weg zu ganzheitlicher Gesundheit und weiblicher Stärke zu unterstützen. Als zertifizierte ganzheitliche Gesundheitsberaterin, Coach und Mentorin begleite ich Frauen auf ihrem individuellen Heilungsweg, helfe ihnen dabei, ihre innere Kraft zu entfesseln und ihre Weiblichkeit in all ihren Facetten zu feiern. Lasst uns gemeinsam den Blickwinkel verändern und die Kraft in uns entdecken, die uns zu Kämpferinnen und Schöpferinnen macht, die den gesellschaftlichen Status Quo in Frage stellen und Limitierungen sprengen.



Deine Wegbegleiterin und Coach

Ines Dobschat, ganzheitliche Gesundheitsberaterin, Holistic Health & Energy Work, Frauengesundheit: Marketing-Fee und Führungskraft meets ganzheitliche Gesundheit und Weiblichkeitsarbeit – so kann man meinen Werdegang beschreiben. Als zertifizierte ganzheitliche Gesundheitsberaterin verfüge ich über ein breites Wissen über das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Auslöser war eine Eierstockkrebs-Diagnose und damit der Verlust der urweiblichen Organe, der Gebärmutter und der Eierstöcke. Seither lerne und lehre ich die Themen der Weiblichkeitsarbeit, Nervensystemregulation, Breathwork, Naturheilkunde & Vitalstoffe, Naturrituale und Energiearbeit. Ich sehe mich vor allem als Brückenbauerin, die altes Wissen mit der Moderne verbindet und Frauen hin zu ihrem authentischen Selbst und einem erfüllteren Leben begleitet.




Hier findest du Ines‘ Angebote und all ihre Frauenkreise & Retreats:


Aktuelle Räume der Selbsterforschung:

  • "Conscious Female Creation Circle - by Ines Dobschat" - Ein monatlicher Raum für Frauen, die gemeinsam den Zeitenwandel gestalten. Inspiration, Zukunftstrends, kollektive Themen. Für alle Nerds, Rebellen, Misfits, Cycle Breaker und Selbstdenker.

  • Frauenretreat Beltane Awakening - Wilde Frauen & Heiliges Feuer: 10.05.-12.05.2024 im Sampurna Seminarhaus - Begib dich auf diese Reise, um deine innere Kraft zu wecken, emotionale Blockaden zu überwinden und in die Fülle deiner Weiblichkeit einzutauchen.

  • Energize your cells​ – ganzheitliche Gesundheitsberatung & Haarmineralanalyse: Entfache die Energie in dir – mit meinem Angebot ‚Energize your Cells‘ bringst du deine Zellen auf Hochtouren! Verbessere nicht nur deine körperliche Leistungsfähigkeit, sondern steigere auch deine mentale Gesundheit und dein allgemeines Wohlbefinden als Frau.

61 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page