Intimität in jedem Zyklusabschnitt
- Laura Wendrich
- 13. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Wir Frauen sind zyklische Wesen.
Ob wir bluten oder nicht – unser Körper folgt einem monatlichen Hormonrhythmus.Vielleicht kennst du Phasen, in denen du dich energiegeladen, neugierig und offen fühlst.
Und dann gibt es Zeiten, in denen alles langsamer scheint – du bist sensibler, nachdenklicher und brauchst mehr Rückzug.
Das liegt an den vier inneren Jahreszeiten deines Zyklus:
Menstruation (Blutung)
Follikelphase
Ovulation (Eisprung)
Lutealphase (Gelbkörperphase)
Dein Zyklus kann dein größter Lehrmeister sein.
Wenn wir lernen, mit unserem Zyklus zu fließen, statt gegen ihn zu arbeiten, können wir tiefere Lust, weniger Widerstand und ein tieferes Verständnis für unsere eigenen Bedürfnisse erleben – auch in unserer Intimität.
Vielleicht hast du selbst schon bemerkt, wie sich dein Bedürfnis nach Nähe, Berührung und Sexualität im Laufe des Monats verändert?
Menstruation – die Ruhezeit
Während deiner Blutung hast du meist weniger Energie. Dein Bedürfnis nach Rückzug steigt, dein Körper ist besonders sensibel.
Jetzt ist der perfekte Moment für nicht-sexuelle Intimität – ganz ohne Druck, dass daraus mehr entstehen muss.Das können lange, kuschelige Morgen sein, ruhige Abende auf dem Sofa mit einem Film, sanfte Massagen, liebevolles Haare-Streicheln oder einfach gehalten werden.
Wenn sich dennoch körperliche Nähe entwickelt, darf sie langsam, sinnlich und tief verbunden sein.Diese Phase lädt dich ein, dich zu nähren – auf emotionaler, körperlicher und seelischer Ebene.
Follikelphase – das Erwachen
Deine Energie beginnt zu steigen. Vielleicht fühlst du dich wieder lebendiger, geselliger und aktiver. Dein Interesse an körperlicher Nähe wächst ganz natürlich.
Jetzt ist eine wunderbare Zeit, um spielerisch mit Berührung zu experimentieren – mit dir selbst oder mit deinemr Partnerin.Die Lust kann langsam aufblühen, ohne Eile.
Lustvolle Selbstberührung, ein warmes Bad zu zweit, innige Küsse oder zärtliche Nähe können dir guttun.Diese Phase eignet sich auch gut, um Intimitäts-Dates oder erotische Auszeiten für den Eisprung zu planen.
Ovulation – die Fülle
Jetzt bist du in deiner vollen Kraft – körperlich, mental und emotional.Du fühlst dich lebendig, verbunden mit deiner Sinnlichkeit und oft besonders lustvoll.
Sex kann jetzt spontan, verspielt und leidenschaftlich sein. Dein Körper reagiert intensiver auf Reize, dein Mut zum Ausprobieren wächst.
Die Gebärmutterhalsposition verändert sich – du könntest tiefere Penetration als angenehm empfinden.
Diese Phase lädt dich ein, deine Lust frei zu erkunden:Ob durch neues Spielzeug, andere Orte, sensorisches Erleben oder das Teilen von Fantasien – spiel mit dem Leben, mit dir selbst, mit deinem Partner/deiner Partnerin.
Lutealphase – das Loslassen
Frühe Lutealphase:Nach dem Eisprung sinkt deine Energie langsam.Du spürst noch Lust, aber vielleicht wechselt sie sich ab mit einem wachsenden Bedürfnis nach Ruhe.
Späte Lutealphase:Dein Körper bereitet sich auf die Blutung vor. Der Muttermund senkt sich, und du wirst möglicherweise besonders empfindlich – körperlich wie emotional.
Tiefe Penetration kann für manche noch angenehm sein, für andere aber bereits zu viel.Was auch immer du spürst: Es ist okay.
Jetzt ist es besonders wichtig, dir und deinemr Partnerin gegenüber klar zu kommunizieren, was du brauchst.Entschleunige, höre in dich hinein. Nähe darf sanft, nährend und absichtslos sein – ohne Ziel, ohne Druck.
Intimität darf in jeder Zyklusphase gelebt werden.
Manchmal brauchen wir nur die Erlaubnis, neu zu entdecken, was Nähe für uns gerade bedeutet.
Wenn du deinen Körper ehrst und verstehst, dass sich deine Lust natürlicherweise verändert, wirst du merken:Deine Sexualität ist lebendig, zyklisch und wunderschön in all ihren Facetten.
Comments